Die Sorgen um Tiere und Pflanzen, unsere Natur und unseren Planeten haben mich schon in Kindheit und Jugend im schönen Weserbergland tief bewegt. Bereits als sehr junger Mensch war ich bei der BUND-Jugend für den Arten- und Naturschutz organisiert, indem wir Amphibientümpel und Schmetterlingswiesen in meiner Heimat Holzminden anlegten. Aber wir schauten auch über den Tellerrand: die Zerstörung der Regenwälder bewegt mich bis heute. Als direkt neben meiner Schule in den Parkanlagen, die Stadt Holzminden eine kleine Brücke aus Tropenholz aus Kamerun bauen wollte, startete ich mit Mitschüler*innen meine erste Protestaktion. Mit Erfolg. Danach beschloss der Stadtrat einen Verzicht auf Tropenholz.
Ausgehend von meinem hohen politischen Interesse war ich bei der lokalen Greenpeace-Gruppe Holzminden-Höxter aktiv und beteiligte mich an den Protesten gegen die Atommülltransporte nach Gorleben. 1994 trat ich Bündnis 90/DIE GRÜNEN bei und engagierte mich bei der Grünen Jugend.
1996 kam ich das erste Mal als junger Mensch mit 21 Jahren in den Kreistag Holzminden und war dort mit Abstand der jüngste Abgeordnete.
Mit kurzer Unterbrechung von 2001-2006 wurde ich immer wieder von den Menschen in meiner Heimat in den Kreistag gewählt. Zuletzt 2021 mit den meisten Direktstimmen für Grüne in meinem Wahlkreis. Was mich besonders freut ist, dass wir auch im Kreistag mit SPD und FDP eine Ampel-Koalition bilden konnten und dort eine neue Schulpolitik, einschließlich einer Integrierten Gesamtschule (IGS) endlich durchsetzen konnten. Auch unterstützt der Landkreis die Initiative Seebrücke zur Aufnahme von Geflüchteten.
Während meines Ehrenamtes im Kreistag studierte ich an der Universität Göttingen Volkswirtschaftslehre, Öffentliches Recht, Politik- und Medienwissenschaften mit dem Abschluss Diplom-Sozialwirt.
2003 arbeitete ich für die grüne Europaabgeordnete Hiltrud Breyer in Berlin und Brüssel, besonders in Kampagnen gegen den Euratom-Vertrag. Anschließend wurde ich Geschäftsführer beim Förderverein Ökologische Steuerreform e.V. (FÖS) und beschäftigte mich mit Studien und Lobbyarbeit für eine Ökologisierung des Wirtschafts- und Finanzwesens vom Emissionshandel bis zum Abbau umweltschädlicher Subventionen.
Unser Ziel war es, die soziale Marktwirtschaft zu einer ökologisch-sozialen Marktwirtschaft umzubauen, indem sich Umweltschutz auch wirtschaftlich lohnte und Umweltzerstörung ihren Preis hatte.
2008 zog ich auf Platz 12 der grünen Landesliste in den Landtag ein und bekam meine Herzensthemen Naturschutz und Landwirtschaft als Zuständigkeit. 2010 wurde ich stellvertretender Fraktionsvorsitzender und wurde Teil des Verhandlungsteams zur Landtagswahl 2013, wo wir dank eines überragenden grünen Wahlergebnisses von 13,7 Prozent die Regierung McAllister ablösen konnten.
In meiner rot-grünen Amtszeit als niedersächsischer Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz habe ich die Ringelschwanzprämie, die ökologische Weidehaltung, die Bienenförderung und den Tierschutz gemeinsam mit den Landwirt*innen, Naturschützer*innen und Imker*innen wesentlich vorangebracht und die Grundlagen für die sanfte Agrarwende geschaffen. Darauf bin ich stolz und danke für den vielen Zuspruch aus der Bevölkerung unter anderem für mehr Tierschutz, ohne den ich es nicht geschafft hätte.
Die Kontakte mit den Tierhalter*innen haben mich immer besonders beeindruckt und ich habe in den Gesprächen immer wieder etwas mitgenommen. Erfreut bin ich, dass wir mit einem einstimmigen Konsens von Landvolk bis Tierschutzbund unseren ehrgeizigen Tierschutzplan für Niedersachsen umgesetzt haben. Vom Verbot des Schnabelkürzens bis hin zu Bademöglichkeiten für Mastenten. Das war bundesweit einzigartig – umso trauriger war es, dass meine Nachfolgerin den Tierschutzplan so sang- und klanglos eingedampft und zur Nutztierstrategie umgewidmet hat.
Seit 2017 bin ich wieder stellvertretender Fraktionsvorsitzender und habe neben dem Thema Naturschutz auch die Zuständigkeit für Bauen und Wohnen, sowie Katastrophenschutz, Feuerwehr, Verwaltungsreform, Bürger*innenrechte, Regionalentwicklung, Medien und Netzpolitik bekommen. Dabei bereitet mir der Kontakt und Austausch mit den Menschen in Niedersachsen große Freude. Ich bin überzeugt, wir haben die Potentiale und Ideen um Niedersachsen klimagerecht und sozialer zu machen.
Mit Regierungserfahrung und hoher Energie und Lust, habe ich großen Bock darauf zusammen mit Julia Willie Hamburg, dieses Land besser zu machen, für Mensch und Natur.
Ökologisch, sozial und weltoffen!